Ein Gebäude mag am Ende seiner Nutzungsdauer stehen, doch seine Materialien bleiben nutzbar. Betonbauteile lassen sich demontieren und erneut verbauen, etwa als Pflaster oder Platten für Deiche und Haltestellen. Alternativ wird der Beton zerkleinert und als Gesteinskörnung im Straßenbau oder in der Betonherstellung wiederverwendet.
Bevor alter Beton wiederverwendet wird, durchläuft er mehrere Aufbereitungsschritte. Zunächst wird er in Brechanlagen zerkleinert, anschließend nach Korngröße sortiert und von Fremdstoffen wie Stahl, Holz oder Kunststoffen befreit. Je nach Zusammensetzung wird das Material direkt genutzt oder weiter aufbereitet. So entsteht eine hochwertige Gesteinskörnung, die Abfall reduziert und natürliche Ressourcen schont.
Die Wiederverwendung von Beton ist gelebte Praxis. Rezyklierte Gesteinskörnungen werden seit Jahren in der Betonproduktion eingesetzt, müssen jedoch strenge Qualitätsprüfungen bestehen. Besonders im Tragwerksbau nach Eurocode 2 sind Stabilität, Festigkeit und Dauerhaftigkeit entscheidend. Dank Forschung und verbesserter Aufbereitung kann recyceltes Betongranulat heute vielseitig genutzt werden – von Betonfertigteilen bis zu Gebäudestrukturen. So bleibt Beton langfristig im Materialkreislauf erhalten.
Aus aufbereitetem Beton wird wieder Baustoff – bereit für den nächsten Einsatz. Das rezyklierte Material kommt gezielt im Hoch- und Tiefbau zum Einsatz: als Zuschlagstoff für neue Betone, in Fundamenten, Straßenbelägen oder Lärmschutzwänden. Besonders bei nachhaltigen Bauvorhaben spielt Recyclingbeton eine zentrale Rolle. Durch die Wiederverwertung werden natürliche Ressourcen geschont und der Materialkreislauf geschlossen – aus Alt wird Neues.